Eine Harley für den Papst

und ein Waisenhaus für Uganda

Die Idee

Die Idee zum PEACE-RIDE® entstand 2016 bei einem Motorrad-Gottesdienst in Altötting. Dr. Thomas Draxler, der Gründer der JESUS BIKER® International, traf dort auf Pfarrer Pawel Kruczek, einen der „God´s Guards“ genannten Motorradpriester in Polen.

Die Idee, eine Friedensfahrt nach Rom zu veranstalten und auf dem Petersplatz Papst Franziskus zu besuchen, entstand im Gespräch. Obwohl der Kontakt zu Pawel verloren ging, blieb die Idee und die Vision erhalten: Eine Harley-Davidson als Gastgeschenk für den Heiligen Vater, deren Verkaufserlös einem Sozialprojekt zugutekommen sollte – der Bau eines Waisenhauses für verstoßene Kinder in Uganda durch die JESUS BIKER.

Überraschenderweise fand sich mit Christoph „Chicken“ Repp und seinem Team von Harley-Davidson Würzburg Village ein Sponsor, der in etwa 2000 Arbeitsstunden eine vergoldete Harley im Chicano-Stil schuf. Diese einzigartige Harley wurde komplett in Handarbeit gefertigt und war mehr als würdig, dem Papst überreicht zu werden.

Drei Jahre Planung, die Unterstützung von Sponsoren und der Kontakt zum Vatikan durch Prof. P. Dr. Karl Wallner waren nötig. Nach intensiver Vorbereitung brachte eine Abordnung der Jesus Biker und des Harley-Teams das Motorrad im Mai 2019 nach Rom. Dort wurde es im Rahmen einer Audienz vom Papst gesegnet und signiert.

Einen Monat später startete der PEACE-RIDE® mit rund 40 Motorrädern, einem Trike, Transportern und einem LKW von Harley-Davidson Würzburg Village zu einer neuntägigen Friedensfahrt nach Rom. Das Ziel war, das Motorrad endgültig dem Papst zu übergeben.

Wo alles begann

Herzlichen Dank nach Altötting und besonders an Herrn Prälat Mandel für die freundliche Aufnahme! Hier ein kurzer toller Bericht vom Wallfahrtsort!

Unsere Motivation

Eines der Ziele des PEACE-RIDE® war, die Menschen wieder für den Glauben an Gott zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, dass sich die Liebe zum Motorrad fahren und zur Friedensbotschaft Jesu nicht ausschließen müssen.

Im Oktober 2019 startete der „Außerordentliche Monat der Weltmission“ – unsere Friedensfahrt sollte diese Aktion bereits im Sommer einleiten.

Ob konfessionsgebunden oder konfessionslos – jeder Biker war herzlich willkommen!

Wir JESUS BIKER® verstehen den PEACE-RIDE® als ökumenisches Projekt für eine gemeinsame Sache, die uns als Christen wichtig ist. Auch bei uns sind sämtliche Konfessionen vertreten und willkommen. Hier zeigt sich die gelebte Ökumene an der Basis: Katholiken, Protestanten, Syrisch- & Griechisch-Orthodoxe, Freikirchliche Christen und getaufte Christen ohne aktuelle Kirchenanbindung fuhren gemeinsam nach Rom, weil es ihnen um die Sache an sich ging. Wir schauen generell nicht auf die Unterschiede von Konfessionen und Amtskirchen, sondern auf das Verbindende, was uns Christen weltweit eint und freuen uns über die Wertschätzung aller Nicht-Katholiken, die sie dem Heiligen Vater Franziskus entgegenbringen, da er wirklich ein außergewöhnlicher Mensch ist.

Das Wichtigste am PEACE-RIDE® war der Hilfsgedanke.

Mit dem PEACE-RIDE® konnten wir gleich drei wunderbare Projekte auf den Weg bringen, bzw. werden sie weiterhin unterstützen.

  • Die Hauptaktion war natürlich die Harley für den Papst. Diese wurde Ende Oktober 2019 in Stafford/Staffordshire (UK) von dem renommierten Autkionshaus BONHAMS versteigert. Von dem Erlös finanzieren wir für MISSIO Österreich den Ausbau eines Waisenhauses in Uganda, in dem weggeworfene und ungewollte Kinder ein Stück Menschenwürde erfahren sollen und eine Lebensperspektive erhalten. Unehelich geborene und aus Vergewaltigungen (teilweise von Kindersoldaten) stammende Säuglinge haben in Uganda keine Staatsbürgerschaft und werden von ihren Müttern zum Sterben auf Toiletten und Müllhalden „entsorgt“. Hier möchten wir helfend eingreifen. Eine Projektbeschreibung findest Du unten als Download.
  • Durch den Verkauf der gelben Tourhalstücher, die wir gegen freiwillige Spenden vor und während der Romfahrt abgegeben haben, konnten wir auch unserem Herzensprojekt „Tribal Mission Friends“ wieder unter die Arme greifen und unserem Bikerbruder Generalvikar Babu George in Indien einen Betrag von 5000 Euro ausbezahlen, der zu 100 % in den Ausbau seiner Mission in Jalipudi fliesst. Dort betreut Babu 21 Gemeinden, baut Schulen und Krankenhäuser. Babu ermöglicht Kindern eine Schulbildung und jungen Frauen den Start in eine berufliche Existenz. Für 10 Euro kann dort ein Kind einen Monat lang zur Schule gehen und mit Essen versorgt werden. Auch weiterhin sind die PEACE-RIDE Halstücher auf Anfrage erhältlich und werden gegen eine Mindestspende von 5 Euro an hilfsbereite Mitmenschen ausgegeben. HIER im Shop – nur solange Vorrat reicht!
  • Das „Mönchsgeheimnis“ ist ein handwerklich gebrautes Craft-Bier, welches der Franziskanermönch Bruder Alberto Onofri in seiner Klosterküche entwickelt hat und nun von einer Brauerei herstellen lässt. Die Franziskanische Gemeinschaft von Betanien, die das ehemalige Kapuzinerkloster in Aschaffenburg bewirtschaftet, finanziert mit jedem verkauften Kasten Mönchsgeheimnis ihr Kindergartenprojekt in Salvador de Bahia (Brasilien). Die JESUS BIKER hatten auf dem PEACE-RIDE 600 Liter dieses außergewöhnlich guten Klosterbieres zum Verkauf und Verzehr dabei und unterstützen auch weiterhin die Vermarktung dieses Benefiz-Getränkes, um möglichst viele Spendengelder für die Slumkinder in den brasilianischen Favelas zu generieren.

Knapp 4000 Kilometer Fahrt nach Rom und zurück. Ein ganz besonderer Roadtrip durch Bayern, Österreich und Italien. Das war der PEACE-RIDE®

Von Aschaffenburg nach Rom

Hier kannst Du den PEACE-RIDE® im Zeitraffer erleben und die Stationen unserer Reise verfolgen.

Alle Fotos ©: Reinhold „The Matrixer“ Blaha und „Photo Pinto“ René Pinto Goncalves

Die Etappen

Aschaffenburg – Geiselwind (D) – Strecke ca. 130 km

Die Fahrt startete nach einem gemeinsamen Gebet in unserer Hauskapelle in Schaafheim und nach der Verabschiedung durch Bürgermeister Reinhold Hehmann. Unter den jubelnden Zurufen vieler Bürgerinnen und Bürger fuhren wir zunächst nach Aschaffenburg ins ehemalige Kapuzinerkloster zur Franziskanischen Gemeinschaft von Betanien. Dort nahmen wir den Biertransporter mit 600 Litern Mönchsgeheimnis und allerlei alkoholfreien Getränken in Empfang und feierten noch einen Entsendungsgottesdienst mit den Brüdern Alberto und Maurizio. Nach der anschließenden Segnung unserer Fahrzeuge machten wir uns durch den Spessart auf den Weg zu Harley-Davidson Würzburg Village, um dort die Papst-Harley in Empfang zu nehmen. Ab hier konnten offiziell Mitfahrer dazustoßen. Danach ging es weiter zur ersten Tagesetappe. Auf dem Autohof Strohofer in Geiselwind fand an diesem Wochenende die legendäre StreetMag Show statt.

American Cars, Bikes, Livemusik, Tattooconvention und Foodtrucks sorgten für ein spannendes Rahmenprogramm. Bei heißem Wetter feierten hier die JESUS BIKER® einen Open-Air- Wortgottesdienst mit ihrem Liederpfarrer Johannes Matthias Roth aus Nürnberg und mit der Betreiberin des Autohofs, Manuela Strohofer. Mit im Gepäck war natürlich auch die JESUS BIKER BAND JBB mit den beiden eigens zur Tour komponierten Peace-Ride Mottosongs.

Geiselwind – Altötting (D) – Strecke ca. 350 km

Heute führte uns der Weg über wunderschöne Landstraßen durch Franken, das Altmühltal und die Holledau nach Altötting, dem berühmten Wallfahrtsort im Südosten Oberbayerns, in dem die Idee zum PEACE-RIDE® geboren wurde. Der Wallfahrtsdirektor Prälat Mandl empfing uns samt Harley in der barocken Magdalenenkirche zu einem Abendgottesdienst. In Gedenken an die Geburt der Friedensfahrt vor drei Jahren an genau diesem Ort, drehte Thomas mit dem „weißen Unikat“ eine Runde um die Gnadenkapelle, bevor das Motorrad der örtlichen Presse vorgestellt wurde.

Altötting – Stift Heiligenkreuz bei Wien (A) – Strecke ca. 300 km

Ein ganz besonderer Tag stand uns bevor. Zunächst die Fahrt nach Österreich in den Wienerwald, wo das imposante Zisterzienserstift Heiligenkreuz liegt. Zu Besuch kam auch eine Abordnung des Union Corps Saint Lazarus International – CSLI (Lazarus Union). Die weltweit tätige und von den Vereinten Nationen anerkannte Hilfsorganisation mit Generalberaterstatus verfügt über Delegiertensitze in den UN-Niederlassungen in New York, Genf und Wien. Das CSLI wartete mit hochrangigen Offizieren, Ehrenrittern und Ehrendamen, sowie einem Bläserquintett auf, um die Papstharley zu bewundern. Gemeinsam mit ihnen und der JESUS BIKER BAND feierten wir den Montagsgottesdienst an der Theologischen Hochschule, der live über EWTN TV übertragen und von rund 30.000 Menschen am Bildschirm mitverfolgt wurde. Der Abend klang im Klostergasthof bei interessanten Gesprächen und gutem Essen aus.

Stift Heiligenkreuz – Klagenfurt (A) – Strecke ca. 300 km

Über Niederösterreich, die Steiermark und Kärnten führte uns der Weg nach Klagenfurt am Wörthersee. Hier endete die Tagesetappe für die meisten im Regenschauer eines starken Gewitters. Treffpunkt war das Motodrom – Kärntens Harley-Hotspot Nummer 1, wo wir uns aufwärmen konnten und der lokalen Presse das außergewöhnliche Motorrad vorstellten. Danach bezogen wir unser Hotel und legten uns erst einmal trocken, bevor wir gemütlich Essen gingen und zum Abschluß noch eine kleine Lobpreisandacht im Hotelfoyer veranstalteten.

Klagenfurt – Padua (I) – Strecke ca. 320 km

Wir verließen Österreich über die Julischen Alpen und steuerten Padua an – eine der ältesten Städte Italiens, 30 km westlich von Venedig gelegen. Auf dem Weg dorthin besuchten wir Pordenone, den Heimatort unseres bierbrauenden Franziskanerbruders Alberto, in dem seine Mutter schon sehnsüchtig auf seine Ankunft wartete. Die Bürgermeisterin organisierte einen Empfang im Park des 4. November, zu dem wir von einer Polizeieskorte geleitet wurden.
Natürlich bestaunten die Bürger und Pressevertreter der Stadt auch hier das imposante „Weiße Unikat“ und die dortige Franziskanische Gemeinschaft zapfte ihr in Pordenone gebrautes Pendant zu unserem Mönchsgeheimnis in sengender Mittagshitze vom Faß – natürlich nur für die nichtmotorisierten Gäste.
Gegen Abend erreichten wir dann Padua im Gewitter. Jetzt hieß es zum ersten Mal „Pizza, Pasta & Dolce Vita“! Aber auch ein Besuch des UNESCO-Weltkulturerbes Prato della Valle und der Basilika des Heiligen Antonius standen auf dem Programm.

Padua – Assisi (I) – Strecke ca. 380 km

Die längste Etappe der Reise wurde noch ein wenig länger, als die angesetzten 380 km, da wir beschlossen, wenigstens einmal kurz das Meer zu sehen und deshalb einen Abstecher nach Rimini zu machen. Der Tag forderte seinen Tribut von Mensch und Maschinen. Das erste Unglück der Reise mit glimpflichem Ausgang ereignete sich auf dem Weg zum Meer. Der Hinterreifen an Thomas Draxlers Motorrad platzte auf der Autostrada. Zum Glück konnte er die Maschine zum Stehen bringen, aber den Rest der Reise mussten er und seine Frau Jutta in einem Begleitfahrzeug zu Ende bringen. An diesem Tag hatten wir landschaftlich die schönsten Momente aber auch die schlechteten Straßen, was eine Belastungsprobe für Fahrer und Material darstellte. Ebenso hatten wir Glück, dass wir schon auf dem Weg in die umbrischen Hügeln waren, als ein Unwetter die Strandregion um Rimini verwüstete. Wir waren – unbewusst dessen was kommen würde – rechtzeitig aufgebrochen und entgingen den sintflutartigen Regenfällen.

Der überwältigende Anblick von Assisi in den umbrischen Hügeln entschädigte bei der Ankunft am frühen Abend für jede Strapaze. Nach einer Lobpreisveranstaltung mit Musik vor der Kathedrale Santa Maria degli Angeli feiertern wir noch bis in die frühen Morgenstunden mit Gesang, Musik und Mönchsgeheimnis auf der Hotelterrasse und waren dankbar, dass dieser Tag nur mit Sach- aber ohne Personenschäden zu Ende gehen konnte.

Assisi (I)

Entspannungstag in Assisi. Gelegenheit Kraft zu tanken, Eindrücke zu verabeiten und natürlich die Magie und Aura dieses Kraftortes aufzunehmen. Unser Termin zur Besichtigung der Basilika um 9 Uhr verschob sich um mehr als eine Stunde nach hinten. Das italienische Militär zog es vor, jeden einzelenen JESUS BIKER bis aufs Kleinste zu filzen. Trotz der christlichen Botschaft auf dem Rücken waren ihnen die vielen Lederkutten scheinbar zu suspekt…

Die zweistöckige Basilika und das Grab des Heiligen Franzsikus raubten uns den Atem und spätestens beim Spaziergang durch die mittelalterlichen Gässchen löste Assisi bei fast allen unglaubliche Reaktionen aus: vom Wunsch zur Erwachsenentaufe über die Verewigung des PEACE-RIDE als Tattoo bishin zum Gefühl, angekommen zu sein und den Ballast der langen Vorbereitungszeit von den Schultern genommen zu bekommen. Ein bewegender Wortgottesdienst in einer Kapelle des Klosters sorgte nochmals für Gänsehautstimmung bei allen Teilnehmern.

Am Abend packten wir mit den Kollegen von Harley-Davidson Würzburg Village auf dem Platz vor der Kathedrale Santa Maria das Papstmotorrad aus, wo sich Schaulustige und Spaziergänger zu den Klängen der JESUS BIKER BAND noch einmal mit dem Bike fotografieren lassen konnten.

Ziel: Petersdom in Rom

Il gran finale!

Bereits um sechs Uhr ist „Das Weiße Unikat“ auf dem Weg zum Petersplatz, wo wir ein Déjà Vu erleben: wie bereits zur Audienz am 29. Mai wollen uns Polizei und Militär nicht mit dem Motorrad auf den Petersplatz lassen, obwohl man uns gleich erkennt und noch in bester Erinnerung hat. Also bastelten wir einen kleinen Altar direkt vor der Absperrung mit Blickrichtung auf das Fenster, an dem Papst Franziskus das Angelusgebet spricht. Hier konnten sich die zahlreichen vorbeiströmenden Besucher mit der Harley fotografieren lassen und wir beantworteten geduldig viele Fragen von Passanten und Pressevertretern.

Nach dem Gebet – das Thermometer zeigte mittlerweile um die 41° Celsius an – durften wir die Harley auf den Petersplatz schieben und Sponsor Christoph „Chicken“ Repp überreichte Schlüssel und Fahrzeugschein an Pater Karl Wallner von den Päpstlichen Missionswerken. Drei Jahre Schwangerschaft mit einer Idee, 12 Monate intensive Vorbereitung und neun Tage Fahrt fanden nun ihren Abschluß…

Nach vielen Erinnerungsfotos und Umarmungen zum Abschied startete der größte Teil unserer Gruppe zur Heimfahrt in zwei bzw. drei Tagesetappen über die Toskana und den Gardasee. Manche flogen direkt nachhause und ließen ihre Bikes im mitgeführten 40-Tonner heimfahren und die Jesus Biker Margareta und Yilmaz starteten nach Sardinien in ihre Flitterwochen. Sie hatten eine Woche vor dem PEACE-RIDE geheiratet…
NACHWORT

Auf der Heimfahrt wurde es noch einmal spannend und lebensgefährlich. Einem LKW platzte auf der Autobahn Richtung Bologna der Hinterreifen, gerade als Bikerbruder Stefan mit seiner Frau Gabi mit seinem Bike überholen wollte. Die Fetzen des Reifens erwischten sie mit voller Wucht und nur durch ein Wunder konnte Stefan die Maschine zum Stehen bringen und beide blieben unverletzt. Das Motorrad erlitt einen wirtschaftlichen Totalschaden. Zum Glück blieben dies die zwei einzigen Unfälle und Personenschäden beschränkten sich auf Insektenstiche, Verbrennungen und Kreislaufkollapse. Wir danken dem Herrn für die beschützte Reise!

Der große Tag ist da – eine Zusammenfassung

Nach monatelangem Vorfühlen und terminlichem Tauziehen zwischen Pater Karl und dem Vatikan zeichnet sich ab, dass die Chancen auf eine Begegnung mit dem Papst am Ende unseres PEACE-RIDE® zunehmend kleiner werden. Die Enttäuschung ist dem Orga-Team anzumerken. Bis zu dem Moment, als eine Meldung aus dem Vatikan die gesamte Planung auf den Kopf stellt:
Papst Franziskus bittet uns, das Motorrad am 29. Mai zur Audienz auf den Petersplatz zu bringen, um es zu segnen und zu unterschreiben.

Uns bleibt wenige Tage Zeit, 15 Leute auszuwählen, die mitfahren dürfen, dem Bike den letzten Schliff zu verpassen, Flüge und Hotels zu buchen. Was für eine Aufregung und natürlich auch logistische Herausforderung, genau einen Monat vor dem Start des PEACE-RIDE® einen ungeplanten zusätzlichen Rom-Aufenthalt einzuschieben!

Sponsor Chicken fährt mit seinem Lackierer Frank die Harley inkognito in einem weißen Transporter bereits am 28. Mai Richtung Rom – in einem Rutsch ohne Zwischenstopp – während die Jesus Biker die Alternative durch die Luft wählen. Am Abend treffen wir uns alle mit Pater Karl im „Piccolo Caffe“, einen Steinwurf vom Petersplatz entfernt, bei Bier und Pizza und machen den Schlachtplan für die Audienz am nächsten Morgen.

Um sechs Uhr am Morgen heisst es: die Harley ausladen und zum Petersplatz schieben. Dann beginnt ein mehrstündiges Spießrutenlaufen, da uns Polizei und Militär immer wieder wegschicken und vertrösten. Gegen 9:30 Uhr hat Pater Karl dann eine Lösung gefunden, das Motorrad in das Innere des hermetisch abgeriegelten Petersplatztes zu bekommen, nachdem wir alle durch die Sicherheitskontrolle geschleust wurden. Eigentlich hätte Chicken das Bike sogar auf den Platz fahren dürfen, doch hier ereilt uns ein großer Schock: das Teil springt nicht mehr an, da mit der Elektronik etwas nicht stimmt…

Dann der nächste Tiefschlag: Pater Karl berichtet uns, dass nur er, Thomas und Chicken zu dem Motorrad in die Audienzzone dürfen. Alle anderen werden auf der Zuschauertribüne platziert. Große Enttäuschung in allen Gesichtern! Doch Pater Karl gibt nicht auf und telefoniert während der Audienz unablässig mit Prälat Georg Gänswein, dem Privatsekretär des Heiligen Vaters. Am Ende steht fest: alle dürfen mit zur Begegnung mit Papst Franziskus und mit auf das Gruppenfoto!

Der Medienrummel ist gigantisch – ebenso das Interesse vieler Gläubigen. Dann kommt der große Moment und Papst Fraziskus steht vor uns. Seine Augen leuchten beim Anblick „seines neuen Motorrades“ wie die eines kleinen Jungen, dessen Geburtstagswunsch in Erfüllung gegangen ist. Wir erklären dem Pontifex unser Anliegen und die Projekte und er spricht zu uns auf Deutsch die magischen Sätze, die unvergessen bleiben:
Vielen Dank für Ihren Besuch. Vielen Dank.
Beten Sie für mich. Nicht vergessen!
Diese Arbeit ist nicht einfach.
Ich brauche die Gebete.

Danach segnet er das Motorrad, die Gruppe und auch seine weiße Jesus Biker Lederkutte, die mittlerweile in einem fahrbaren Schrein im Aschaffenburger Kapuzinerkloster verwahrt wird. Der Höhepunkt ist die Signatur auf dem Tank: der Heilige Vater unterschreibt auch hier in der deutschen Variante „Franziskus“. Nun ist es amtlich und wir können in vier Wochen den PEACE-RIDE® in päpstlichem Auftrag und mit seinem Segen beginnen!

Nach der Audienz versuchen wir das Motorrad unbeschadet durch die Zehntausenden Besucher zu manövrieren und werden alle paar Meter um Fotos gebeten. Während Chicken und Frank die Harley wieder verstauen und sich auf den Heimweg machen, geben Pater Karl, Initiator Thomas und Pressesprecher Markus im Studio von Radio Vatikan ein Interview.

Am Abend besuchen wir noch die Heilige Messe im Petersdom, wo im Anschluss CSLI-Generalmajor Bernd Höhle in einer kleinen Investituzeromie bei den Jesus Bikern aufgenommen wird und seine geweihte Kutte erhält.